Augen­trai­ning im Büro – mehr Ener­gie und weni­ger Schmerzen

Der Arbeits­tag im Büro oder Home­of­fice ist geschafft. Du hast Dich mal wie­der von einem Mee­ting ins nächste geklickt. Etwas Zeit fürs Mit­tag­essen hast Du Dir frei­ge­hal­ten. Das Früh­stück musste zwi­schen­durch irgend­wie rein, fällt schon nicht so auf wenn die Kamera mal aus ist. Nach so einem Arbeits­tag stellst Du öfter fest, dass sich Dein Nacken alles andere als gut anfühlt. Zusätz­lich zwickt es im unte­ren Rücken. Deine Beine sind schwer auf dem Weg aus dem Büro. Das spürst Du zwar auch schon wäh­rend der Arbeit, aber so rich­tig ernst nimmst Du es nicht. Der Schmerz wird schon wie­der ver­schwin­den. Mit die­sem Denk­mus­ter bist Du nicht alleine. Wäre es aber nicht viel ange­neh­mer, fit und noch vol­ler Ener­gie in den Fei­er­abend zu gehen? Mit regel­mä­ßi­gen klei­nen Impul­sen über den Tag ver­teilt ver­mei­dest Du sowohl kurz- als auch lang­fris­tige Einschränkungen!

Neu­ro­zen­trier­tes Trai­ning im Alltag

Neu­ro­zen­trier­tes Trai­ning ist nicht nur im sport­li­chen Kon­text inter­es­sant. Jede Situa­tion im All­tag stellt bestimmte Anfor­de­run­gen an unser Ner­ven­sys­tem. Das Gehirn ver­ar­bei­tet rund um die Uhr ein­ge­hende Infor­ma­tio­nen und regu­liert auf die­ser Grund­lage kör­per­li­che Funk­tio­nen wie Herz­fre­quenz, Blut­druck, Atmung, Ver­dau­ung, mus­ku­läre Span­nung, aber auch dar­aus resul­tie­rende Gefühle und Emp­fin­dun­gen wie Stim­mung, Moti­va­tion und Schmer­zen. Die Aus­wir­kun­gen auf die kör­per­li­chen Funk­tio­nen blei­ben im All­tag meist unbe­merkt. Bei Schmer­zen sieht das aber anders aus. Dafür muss man ver­ste­hen, was Schmerz aus Sicht des ZNS und des Gehirns bedeu­tet und wel­che Funk­tion er hat.

Schmerz ist der wohl inten­sivste und direk­teste Weg, wie Dein Gehirn mit Dir kom­mu­ni­zie­ren kann. Auf die­sem Weg teilt es Dir mit, dass etwas nicht stimmt, das es Gefahr wit­tert, das es Ver­än­de­rung braucht! Schmerz an sich ist also zunächst mal ein Warn­si­gnal und bedeu­tet noch lange nicht, dass etwas kaputt oder geschä­digt ist. Lies Dir dazu auch gerne den Blog­bei­trag Safety first – so arbei­tet das Gehirn durch. Der Arti­kel führt in die grund­le­gende Arbeits­weise des Gehirns ein und Du kannst nach­voll­zie­hen, wie Ein­schrän­kun­gen und Schmer­zen entstehen.

Her­aus­for­de­rung Büro

Die über­wie­gend sit­zende Tätig­keit im Büro ist gekenn­zeich­net durch wenig Bewe­gung, ein­di­men­sio­nale Kör­per­hal­tung und, wor­auf ich in die­sem Bei­trag beson­ders ein­ge­hen möchte: einen star­ren, fokus­sier­ten Blick auf kurze Distanz (auf den Bild­schirm). Das hat Fol­gen für Deine Augen, aber auch auf die Regu­lie­rung der mus­ku­lä­ren Span­nung. Die ein­ge­hen­den Infor­ma­tio­nen über Deine Augen und die Akti­vi­tät Dei­ner Augen­mus­keln neh­men direk­ten Ein­fluss auf die Span­nung der Nacken­mus­ku­la­tur. Tue Dir mit ein­fa­chen Übun­gen etwas Gutes und viel­leicht über­zeugst Du Deine Kolleg*innen im nächs­ten Mee­ting die Übun­gen mit Dir gemein­sam auszuprobieren.

5 Übun­gen für Deine Augen

  1. Natür­li­ches Licht

Nimm mor­gens und abends 5–10 Minu­ten, wenn Du es schaffst gerne auch län­ger, natür­li­ches Licht über Deine Augen auf (nicht durch eine Fens­ter­scheibe, ohne Son­nen­brille). Stu­dien zei­gen, dass Du dadurch einen sehr posi­ti­ven Effekt für Deine Schlaf­qua­li­tät und Dei­nen Ener­gie­haus­halt für den Tag erzielst (Ken­neth Wright et al., Uni­ver­sity of Colo­rado)! Schau bitte nicht direkt in die Sonne. Du kannst mor­gens vor der Arbeit eine Runde spa­zie­ren gehen, oder Du kannst einen dienst­li­chen Ter­min online viel­leicht auch drau­ßen abhalten.

  1. Kreuze Dei­nen Blick

Schaffst du es und siehst den ent­ste­hen­den Effekt? Du akti­vierst damit wich­tige Augenmuskeln!

  1. Schaue in die Ferne

Stell Dich vor ein Fens­ter und schaue wenn mög­lich weit hin­aus ins Grüne sodass Deine Augen in die Diver­genz gehen. So gibst Du Dei­nen Augen die Mög­lich­keit aus dem Fokus der Nah­di­stanz her­aus­zu­kom­men. Fixiere einen Punkt in der Ferne und nimm wahr, was Du um die­sen Punkt herum in der Peri­phe­rie siehst.

  1. Blick­be­we­gun­gen in alle Richtungen

Nimm einen Stift und führe ihn nach­ein­an­der nach unten, links, rechts und oben. Gehe so weit, dass Du den Stift gerade noch siehst wenn Du nur mit den Augen in die ent­spre­chende Rich­tung schaust (der Kopf bleibt in einer neu­tra­len Posi­tion). Bleibe 10–15 Sekun­den in der jewei­li­gen Stel­lung und nutze die Übung um Dich auf­zu­rich­ten. Du kannst dafür auch aufstehen!

  1. Pal­ming

Das Pal­ming beschreibt eine Übung zur Ent­span­nung der Augen. Dafür reibst DU zunächst die Hände bis sie warm wer­den und legst sie dann leicht gewölbt über die geöff­ne­ten Augen, sodass kein Licht mehr hin­durch kommt. Anfangs wirst Du viel­leicht noch Reize wie Fla­ckern oder Licht­blitze wahr­neh­men. Lass die Hände solange vor den Augen bis du wirk­lich nichts mehr siehst und lass die Hände dann noch ein wenig liegen.

Nutze die Zeit zwi­schen den Übun­gen um aktiv schnell zu blinzeln.

Viel Spaß beim Ausprobieren😊

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