Um nachzuvollziehen, warum Neuroathletiktraining unverzichtbar für optimale Leistungsentwicklung und ein gesundes Leben ist, müssen wir verstehen, wie Bewegung funktioniert.
Ausgangspunkt und oberste Instanz ist immer das Gehirn! Die bewegungssteuernden Komponenten des Gehirns regulieren jede willkürliche, aber auch jede unwillkürliche Bewegung. Wieviel Kraft ein Muskel aufbringen kann, wie beweglich, schnell oder ausdauernd wir sind, entscheidet nicht der jeweilige Muskel oder das Gelenk.
Nur wenn das Gehirn eine Situation als sicher einschätzt, ist der Mensch in der Lage, hohe Leistungen abzurufen. Für eine adäquate Beurteilung einer Situation benötigt es Informationen – zum einen aus dem Körper selbst, zum anderen aus der äußeren Umgebung. Die Systeme, die dabei Einfluss auf die Bewegungssteuerung haben, unterliegen einer klaren Hierarchie:
visuelles System
Foto: E. Seegers
Die Informationen aus dem visuellen System nehmen in der Hierarche der bewegungssteuernden Systeme die wohl wichtigste und dominanteste Rolle ein. Über 10 Mio. Daten pro Sekunde laufen über die Augen in das Gehirn und das ZNS. Über 30 Hirnareale sind an der Aufnahme, Verarbeitung und Auswertung der Informationen beteiligt. Sie liefern uns den notwendigen Input über unsere Umgebung und schaffen somit einen grundlegenden Bezugsrahmen für die Orientierung im Raum.
vestibuläres System
Das vestibuläre System nimmt die zweitwichtigste Rolle ein. Die Gleichgewichtsorgane liegen beidseitig im Innenohr und registrieren alle Beschleunigungen von Kopf und Körper. Die sogenannten Bogengänge messen Dreh- und Rotationsbewegungen des Kopfes. Die Makulaorgane registrieren lineare Beschleunigungen. Kopfbewegungen spielen entsprechend auch beim Training des Gleichgewichts eine entscheidende Rolle. Zudem ist das Gleichgewichtssystem eng verknüpft mit den Bewegungen und der Funktion der Augen.
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propriozeptives System
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Das Gehirn erstellt ein sich ständig änderndes dreidimensionales Bild der eigenen Bewegung. Mit Hilfe verschiedenster Rezeptoren liefert das propriozeptive System Informationen über Gelenkstellungen, ‑bewegungen, Muskelspannung usw. an das Gehirn. Auf diese Weise kann das Gehirn die Lage, Stellung und Bewegung des Körpers im Raum wahrnehmen. Werden Informationen nur eingeschränkt übertragen oder können diese nicht adäquat ausgewertet werden, führt dies zu einer schlechteren Vorhersagbarkeit der eigenen Bewegung und die Leistungsfähigkeit wird sicherheitshalber herabgesetzt.
Garantierter Trainingserfolg,
keine Standardpläne
Der Input aus allen drei Systemen wird von verschiedenen Gehirnarealen verarbeitet, ausgewertet und integriert, um den Körper bestmöglich auf die anstehende Bewegungsaufgabe vorzubereiten. Je besser und effizienter diese Informationsübermittlung funktioniert, desto genauer kann das Gehirn seine Vorhersagen treffen. Genau dort setzt das Neuroathletik-Training an. Der Fokus liegt vermehrt auf dem Input und der Integration, nicht nur auf dem Output, also der reinen Bewegung.
Da das Gehirn sehr schnell auf Trainingsreize reagiert, kannst Du innerhalb kürzester Zeit die Effekte spüren und wir können durch fortlaufende Tests den Trainingserfolg garantieren!
Standardpläne kannst Du vergessen. Wir schätzen nicht, welche Übung für Dich geeignet ist, wir testen welche Übung für Dich die Beste ist. Und da jedes Gehirn anders funktioniert, ist das sehr individuell.