3 Sys­teme der Bewegungssteuerung

„If you want to change how peo­ple move, change how peo­ple see.”

Dr. Eric Cobb

Um nach­zu­voll­zie­hen, warum Neu­ro­ath­le­tik­trai­ning unver­zicht­bar für opti­male Leis­tungs­ent­wick­lung und ein gesun­des Leben ist, müs­sen wir ver­ste­hen, wie Bewe­gung funktioniert. 

Aus­gangs­punkt und oberste Instanz ist immer das Gehirn! Die bewe­gungs­steu­ern­den Kom­po­nen­ten des Gehirns regu­lie­ren jede will­kür­li­che, aber auch jede unwill­kür­li­che Bewe­gung. Wie­viel Kraft ein Mus­kel auf­brin­gen kann, wie beweg­lich, schnell oder aus­dau­ernd wir sind, ent­schei­det nicht der jewei­lige Mus­kel oder das Gelenk. 

Nur wenn das Gehirn eine Situa­tion als sicher ein­schätzt, ist der Mensch in der Lage, hohe Leis­tun­gen abzu­ru­fen. Für eine adäquate Beur­tei­lung einer Situa­tion benö­tigt es Infor­ma­tio­nen – zum einen aus dem Kör­per selbst, zum ande­ren aus der äuße­ren Umge­bung. Die Sys­teme, die dabei Ein­fluss auf die Bewegungs­steuer­ung haben, unter­lie­gen einer kla­ren Hierarchie:

visu­el­les System

Foto: E. Seegers

Die Infor­ma­tio­nen aus dem visu­el­len Sys­tem neh­men in der Hier­ar­che der bewe­gungs­steu­ern­den Sys­teme die wohl wich­tigste und domi­nan­teste Rolle ein. Über 10 Mio. Daten pro Sekunde lau­fen über die Augen in das Gehirn und das ZNS. Über 30 Hirn­areale sind an der Auf­nahme, Ver­ar­bei­tung und Aus­wer­tung der Infor­ma­tio­nen betei­ligt. Sie lie­fern uns den not­wen­di­gen Input über unsere Umge­bung und schaf­fen somit einen grund­le­gen­den Bezugs­rah­men für die Ori­en­tie­rung im Raum. 

vesti­bul­äres System

Das ves­ti­bu­läre Sys­tem nimmt die zweit­wich­tigste Rolle ein. Die Gleich­ge­wichts­or­gane lie­gen beid­sei­tig im Innen­ohr und regis­trie­ren alle Beschleu­ni­gun­gen von Kopf und Kör­per. Die soge­nann­ten Bogen­gänge mes­sen Dreh- und Rota­ti­ons­be­we­gun­gen des Kop­fes. Die Maku­la­or­gane regis­trie­ren lineare Beschleu­ni­gun­gen. Kopf­be­we­gun­gen spie­len ent­spre­chend auch beim Trai­ning des Gleich­ge­wichts eine ent­schei­dende Rolle. Zudem ist das Gleich­ge­wichts­sys­tem eng ver­knüpft mit den Bewe­gun­gen und der Funk­tion der Augen.

Foto: E. Seegers

pro­prio­zep­ti­ves System

Foto: E. Seegers

Das Gehirn erstellt ein sich stän­dig ändern­des drei­di­men­sio­na­les Bild der eige­nen Bewe­gung. Mit Hilfe ver­schie­dens­ter Rezep­to­ren lie­fert das pro­prio­zep­tive Sys­tem Infor­ma­tio­nen über Gelenk­stel­lun­gen, ‑bewe­gun­gen, Mus­kel­span­nung usw. an das Gehirn. Auf diese Weise kann das Gehirn die Lage, Stel­lung und Bewe­gung des Kör­pers im Raum wahr­neh­men. Wer­den Infor­ma­tio­nen nur ein­ge­schränkt über­tra­gen oder kön­nen diese nicht adäquat aus­ge­wer­tet wer­den, führt dies zu einer schlech­te­ren Vor­her­sag­bar­keit der eige­nen Bewe­gung und die Leis­tungs­fä­hig­keit wird sicher­heits­hal­ber herabgesetzt.

Garan­tier­ter Trai­nings­er­folg,
keine Stan­dard­pläne

Der Input aus allen drei Sys­te­men wird von ver­schie­de­nen Gehirn­area­len ver­ar­bei­tet, aus­ge­wer­tet und inte­griert, um den Kör­per best­mög­lich auf die anste­hende Bewe­gungs­auf­gabe vor­zu­be­rei­ten. Je bes­ser und effi­zi­en­ter diese Infor­ma­ti­ons­über­mitt­lung funk­tio­niert, desto genauer kann das Gehirn seine Vor­her­sa­gen tref­fen. Genau dort setzt das Neuro­ath­le­tik-Trai­ning an. Der Fokus liegt ver­mehrt auf dem Input und der Inte­gra­tion, nicht nur auf dem Out­put, also der rei­nen Bewegung.

Da das Gehirn sehr schnell auf Trai­nings­reize reagiert, kannst Du inner­halb kür­zes­ter Zeit die Effekte spü­ren und wir kön­nen durch fort­lau­fende Tests den Trai­nings­er­folg garantieren! 

Stan­dard­pläne kannst Du ver­ges­sen. Wir schät­zen nicht, wel­che Übung für Dich geeig­net ist, wir tes­ten wel­che Übung für Dich die Beste ist. Und da jedes Gehirn anders funk­tio­niert, ist das sehr individuell.